Das Auffangnetz – eine Schutzeinrichtung der besonderen Art
Ein Auffangnetz ist ein Hilfsmittel zur Unfallverhütung beziehungsweise Unfallvermeidung. Es handelt sich demzufolge um ein Arbeitsschutzmittel, welches als Schutzeinrichtung für den Fall eines Absturzes vorgesehen ist. In diesem Zusammenhang ist die Bezeichnung »Personenauffangnetz« für alle Arbeiten und Tätigkeiten relevant, die in einer spezifischen Höhe stattfinden. Dazu zählt primär der Bau- und Sportbereich, wo ein Netz zum Sicherheitsequipment gehört. Wird dieses Netz hingegen als Schutznetz eingesetzt, dann soll es vor den Gefahren herabfallenden Schutts und ähnlichen Charakteristika schützen. Bei einem Teichnetz handelt es sich hingegen um ein Schutznetz, welches das Wasser und die darin lebenden Fische und Organismen vor herabfallendem Herbstlaub schützen soll.
Speziell Personenauffangnetze für die Baustelle werden bautechnisch normiert. Mithilfe sogenannter Netzklassen wird nicht nur die Mindestbruchenergie der jeweiligen Arbeitsumgebung angepasst, sondern ebenfalls die Größe des Netzes. Je nach Anbringungsfläche kann die Größenvariabilität erhältlicher Sicherheitsware konkret umgesetzt werden. Des Weiteren ist das Material vom Auffangnetz eine alles entscheidende Bezugsgröße. Prallt ein Gegenstand auf ein Hindernis, werden Impulskräfte aus Masse mal Geschwindigkeit freigesetzt. Da ein Sicherheitsnetz diese einwirkenden Kräfte abfedern soll, muss das verwendete Material eine vordefinierte Elastizität besitzen. Für große Gewichte gilt demzufolge, dass diese nicht durchbrechen dürfen. Kleine Gewichte hingegen dürfen beim Aufprall nicht so weit wegspringen, dass diese aus dem Netz herausfallen. Die Mindestbruchenergie in Kilojoule sowie die Maschenweite des Netzes sind dahingehend ein sicherheitstechnisches Charakteristikum. Personenauffangnetze, die als Absturzsicherung dienen, werden demnach in Kategorien, den Netzklassen, unterteilt. Gängige Typenklassen sind die Netzklasse A1, A2, B1 und B2. Mit einer vordefinierten Maschenweite und Elastizität lässt sich demzufolge der Fall eines vordefinierten Körpergewichtes aus einer spezifischen Höhe exakt absichern. Der höchste, so aufgefangene freie Fall betrug immerhin 7,6 Kilometer und wurde von einem Fallschirmlehrer durchgeführt.
Neben den zuvor erwähnten Absturznetzen können Sicherheitsnetze für die unterschiedlichsten Aufgabengebiete in der Industrie und im Gewerbe eingesetzt werden. Beispiel hierfür sind: das Autobahnbrücken-Sicherheitsnetz, Vogelschutznetz, Staubschutznetz sowie die Dachziegel- und Fassadensicherung. Bei der Wahl des richtigen Auffangnetzes ist nicht nur die Größe ein alles entscheidendes Sicherheitsmerkmal. Vielmehr ist die Materialstärke sowie Flexibilität des Materials im Vorfeld zu bestimmen. Kunststoffnetze sind demzufolge per se elastischer als ein Drahtseilnetz. Dieses hat jedoch einen gewissen ästhetischen Wert, sodass es überwiegend beim Denkmalschutz sowie bei der Absicherung von Steilhängen eingesetzt wird. Stahldrahtnetze werden ebenfalls im Garten als Gerüst für Kletterpflanzen oder als Absperrung genutzt. In puncto Aufprallsicherung ist jedoch das Auffang- beziehungsweise Schutznetz die sicherste Variante. Hier ist es die Größe und Form der Masche, welche einen erheblichen Teil zur Absturzsicherung beiträgt. Durch die Kraft des Aufpralls werden die Maschen in die Länge gezogen und absorbieren dessen Energie. Die Wahl des korrekten Netzes zur Absturzsicherung von Personen oder zur Schuttabsicherung sollte dementsprechend ausschließlich Fachspezialisten überlassen werden.
